1995, SALATHÉ (5.13b), El Capitan, USA
Die Salathé Wall am El Capitan, Yosemite Valley.
1995, SALATHÉ (5.13b), El Capitan, USABild links: Alexander auf dem Weg zur Headwall.Bild rechts: Das berühmte Bild von der Salathé Headwall.
1995, SALATHÉ (5.13b), El Capitan, USA Alexander in der Salathé Headwall.
1998, EL NIÑO (5.13b), El Capitan, USA
El Niño, El Capitan, Yosemite Valley.
1998, EL NIÑO (5.13b), El Capitan, USADie Endurance Corner der El Niño.
1998, EL NIÑO (5.13b), El Capitan, USABild links: Thomas und Alexander in der Seillänge Missing Link.Bild rechts: Königliches Klettern. Thomas und Alexander im Royal Arch.
1998, FREE RIDER (5.12d), El Capitan, USA
Bild links: Free Rider, El Capitan, Yosemite Valley. Bild rechts: Die Huberbuam im Bypasszur Salathé Headwall, die den leichtesten freien Durchstieg am El Capitan ermöglicht.
2000, Golden Gate (5.13a), El Capitan, USA
Bild links: Golden Gate, El Capitan, Yosemite Valley.Bild rechts: Alexander in der Seillänge Golden Desert.
2000, Golden Gate (5.13a), El Capitan, USAThomas in der Boulder Pitch, der freienUmgehung des Rainy Day Woman Crack.
2001, EL CORAZÓN (5.13b), El Capitan, USA
Bild links: El Corazón, El Capitan, Yosemite Valley. Bild rechts: »Beamme up, Scotty!«. Alexander und Max Reichel in der Beam Flake.
2001, EL CORAZÓN (5.13b), El Capitan, USABild links: Alexander im großen Verschneidungssystem der Route Son of Heart.Bild rechts: A world upside down. Alexander in der Roof Traverse.
2001, EL CORAZÓN (5.13b), El Capitan, USABild links: Das Ende der Roof Traverse.Bild rechts: The famous A5-Traverse – heute eine Freikletterei.
2003, ZODIAC (5.13d), El Capitan, USA
Alexander in der Route Free Zodiac. © Heinz Zak
2003, ZODIAC (5.13d), El Capitan, USAThomas in der Route Free Zodiac. © Heinz Zak
2007, »SPEED« NOSE (5.9/A1), El Capitan, USA
Die Nose, der prominente Südpfeiler des El Capitan. © Heinz Zak
2007, »SPEED« NOSE (5.9/A1), El Capitan, USA Die Ruhe vor dem Sturm. Thomas undAlexander am Start der Nose. © Heinz Zak
2007, »SPEED« NOSE (5.9/A1), El Capitan, USA Noch ist man frisch... auf den erstenMetern der Nose. © Heinz Zak
2007, »SPEED« NOSE (5.9/A1), El Capitan, USA Alexander im Handriss der Boot Flake. © Heinz Zak
2007, »SPEED« NOSE (5.9/A1), El Capitan, USA Alexander in den scheinbar endlosenStoveleg Cracks. © Heinz Zak
2007, »SPEED« NOSE (5.9/A1), El Capitan, USA Thomas im Great Roof. © Heinz Zak
2007, »SPEED« NOSE (5.9/A1), El Capitan, USA Egal ob man als Seilzweiter oder am scharfen Ende des Seils unterwegs ist, man muss immer alles geben. Auch beim Jümarn ist full speed angesagt. © Heinz Zak
2007, »SPEED« NOSE (5.9/A1), El Capitan, USA Thomas in der Pancake Flake. © Heinz Zak
2007, »SPEED« NOSE (5.9/A1), El Capitan, USA Thomas im berühmten King Swing der Nose. © Heinz Zak
2007, »SPEED« NOSE (5.9/A1), El Capitan, USA Unsere Rekordzeit: 2:45,45 Stunden. © Max Reichel
2003
»Free«
El Capitan
Kalifornien / USA
Die erste Big Wall
im Yosemite Valley
Text: Alexander Huber
Im berühmten kalifornischen Yosemite Nationalpark befinden sich einige der beeindruckendsten Felswände unserer Erde. Der Half Dome und der El Capitan.
Vor allem letzterer hat es als extrem schwieriges Ziel den Kletterern angetan - seit 1959 wird an dieser Wand international Klettergeschichte geschrieben. 1995 reiste ich ins Yosemite Valley, um für die geplante Expedition zum Latok II Erfahrung im Big Wall-Klettern zu sammeln. Die für die Expedition optimale Vorbereitung hatte ich dabei in folgendem Ziel gesehen:
Die freie Durchsteigung der berühmten Salathé Wall an der Südwestwand des El Capitan. 1.000 Meter Kletterei an Rissen und Verschneidungen, nur wenig unter dem Ausstieg die ausgesetzte Schlüsselstelle: die 80 Meter lange, durchgehend überhängende Headwall im zehnten Grad.
Über einen Zeitraum von einem Monat setzte ich mich mit dem Klettern im Granit auseinander, kletterte tausend Risse aller Breiten bis ich am Ende das Gefühl hatte, der Aufgabe gewachsen zu sein.
Alleine boulderte ich die Seillängen der Headwall aus, stieg dann gesichert von Mark Chapman die Seillängen der berühmten Headwall erstmals durch.
Anfang Juni gelang mir mit Heinz Zak als Sicherungspartner an zwei Tagen die erste Rotpunktbegehung der berühmten Salathé.
Die erste Freie
Begehung der North America Wall
Text: Alexander Huber
Nachdem mit der freien Begehung des Südpfeilers, der Nose, und der Südwestwand, der Salathé zwei der großen Probleme am El Capitan gelöst wurden, stand als große Herausforderung noch die freie Begehung der Südostwand, der sogenannten North America Wall, offen. Auf einer Breite von einem Kilometer gab es noch keine freie Linie durch das überhängende Granitmeer der steilsten Wand am El Capitan.
Im Herbst 1998 machten Thomas und ich uns auf, um genau das zu lösen, was als »unmöglich« angesehen wurde. Ein freier Durchstieg entlang einer existierenden Route war aber tatsächlich unmöglich, ein freier Durchstieg verlangte daher einen kreativen Geist, um den kletterbaren Weg zu finden.
Mit einer Kombination aus bereits vorhandenen Routen und neu eröffneten Varianten setzten wir unseren Traum zusammen. Eine 30 Seillängen lange Reise durch gnadenlos steilen Granit mit Schwierigkeiten bis zum zehnten Grad. Mit spektakulären Stellen wie der ebenmäßigen Verschneidung Endurance Corner, dem Sechs-Meter-Dach der Black Cave oder dem bodenlosen Dachkamin des Dolphin gehört El Niño zu den besten Klettereien unseres Planeten.
Nach drei Wochen Erstbegehung und Vorbereitung gelang uns Ende September 1998 die erste Rotpunktbegehung in drei Tagen.
Die erste ROTPUNKTBEGEHUNG
Text: Alexander Huber
Bereits im Jahr 1995 entdeckte ich bei der Begehung der Salathé Wall einen genialen Bypass zu den Hauptschwierigkeiten, der berühmten Headwall.
Im Alleingang konnte ich damals diese vier Seillängen lange Umgehung erstbegehen, zu einer durchgehenden Rotpunktbegehung fehlten mir aber damals sowohl ein motivierter Partner wie auch Zeit.
Also behielt ich mir dieses geniale Ziel als kleines Geheimnis im Kopf, um dann bei der nächsten Gelegenheit die durchgehende freie Begehung zu realisieren. Nach der Begehung der El Niño war die Zeit reif – Thomas und ich realisierten die erste Rotpunktbegehung des Free Rider in 15 Stunden und 25 Minuten.
DIE LÄNGSTE FREIKLETTER-
ROUTE AM EL CAP
Text: Alexander Huber
Die Wände des El Capitan: atemberaubend steil, abweisend. Die kompakte Struktur des Granits lässt nur wenige, durchgehend freie Linien zu. Acht Jahre nach der der freien Begehung der Nose durch Lynn Hill scheint diese Riesenwand erschlossen zu sein. Es gibt jedoch nach wie vor weitere Möglichkeiten... man muss sie nur suchen und finden!
Die von Chuck Kroger und Scott Davis erstbegangene Heart Route war eine der ersten Routen am El Cap und benutzte über große Strecken frei kletterbare »Schwachstellen« der Wand. Eine gute Voraussetzung für eine durchgehend frei kletterbare Linie!
Während Thomas noch verletzungsbedingt pausieren musste, begann ich am 20. September 2000 im Alleingang diese Route zu finden. Bis zum El Cap Spire folgte ich der Salathé um dann von dort aus beginnend einen neuen frei kletterbaren Pfad entlang der Heart Route zu erforschen. Die freie Kletterlinie folgt, bis auf eine Umgehung am Rainy Day Woman Crack, der Heart Route.
Einen wahren Höhepunkt gab es ganz am Ende – eine fast endlose, 100 Meter lange Piaz-Schuppe, die sich durch die überhängende Granitwand hinaufzieht, tausend Meter Luft unter den Sohlen. Ausgesetzter geht´s nicht!
Anfang Oktober war dann auch Thomas wieder am Start und wir konnten uns gemeinsam auf die Mission begeben. Am Freitag, den 13. Oktober, stiegen wir beide ein, kletterten bis zum Ausgangspunkt der Golden Gate, dem El Cap Spire. Nach einem ersten Biwak kletterten wir am zweiten Tag 12 Seillängen bis zum Tower to the People, einer ganz kleinen, horizontalen Oase hoch oben in der Wand. Am dritten Tag dann der Schlüssel, zwei 5.13er und noch einmal fünf weitere Längen. Gegen Mittag standen wir dann am Ausstieg der längsten Freikletterroute am El Capitan.
FREIKLETTERN IM
HERZEN DES EL CAP
Text: Alexander Huber
The Heart - das Herz - ist die auffälligste Struktur am ganzen El Capitan. Der herzförmige, 250 Meter hohe Ausbruch befindet sich genau im Zentrum der Südwestwand des El Capitan und mitten durch diese Formation zieht die Route Son of Heart – ein aufgrund seiner tiefen und klaustrophoben Kamine gefürchteter Klassiker.
Auf einer Länge von fast 300 Meter durchreißt diese Verschneidungs- und Kaminreihe die überhängende Wand oberhalb des Heart - eine natürliche Vorgabe für eine Freikletterei.
Vom 7. bis 14. September arbeitete ich zusammen mit Max Reichel an der Erstbegehung der neuen Linie El Corazon, einer Kombination aus den Routen Salathé, Albatross, Son of Heart, Heart Route und einigen neuen Varianten.
Nachdem ich mich insgesamt sechs Tage mit dem Freiklettern einzelner Seillängen auseinandersetzte, stieg ich am 3. Oktober nochmals ein, um El Corazon in einem Zug rotpunkt zu durchsteigen. Am Nachmittag des zweiten Klettertages erreichten Max und ich den Tower to the People, einem Turm in 850 Meter Wandhöhe - der zweite Biwakplatz.
Am nächsten Morgen veranlasste mich ein aufkommender Wettersturz zu einem Start beim ersten Morgenlicht und um halb zehn, nach insgesamt 48 Stunden in der Wand, erreichten wir den Gipfel des El Capitan.
DIE ERSTE ROTPUNKTBEGEHUNG
DES TECHNOKLASSIKERS
Text: Alexander Huber
600 Meter senkrechter, goldgelber und weißer Granit. Eine Straße mit Wegweisern wie Rurps, abgebundenen Knife Blades, Copperheads, Expanding Flakes, schlechten Haken und flatternden Nerven. Das ist die Zodiac, der Mega-Technoklassiker am El Capitan.
Als Charlie Porter 1972 die Route erstbeging, gehörte die Route zum Schwierigsten, was an Technokletterei auf der Welt zu finden war. Heute ist sie durch zahllose Begehungen entschärft und genießt den Ruf als ideale Einsteigerroute ins Bigwallklettern.
Die Zeit ist reif, um diesem Klassiker eine neue Würze zu geben. Es galt als unmöglich, diese Route ohne künstliche Hilfsmittel zu klettern. Thomas und ich aber glaubten, dass Zodiac eine Freikletterroute der Neuzeit werden könnte.
Wir fanden mit einigen Varianten im unteren Teil einen relativ leichten Zustieg in den zentralen Wandteil, dem Grey Circle. Im Herzstück der Zodiac finden sich dann die schwierigsten Seillängen - überhängend, athletisch und diffizil: El Portal (5.13 b), Flying Buttress (5.13a), Open Book (5.13 d), Nipple (5.13 d) und Devils Eyebrow (5.13a).
Bereits im Frühjahr 2003 kämpften wir in der Route und waren durchaus gut unterwegs, doch die zunehmenden Temperaturen im Frühsommer vereitelten damals einen erfolgreichen Durchstieg. Wir mussten erfolglos abziehen. Im Sommer verordneten wir uns ein hartes Programm und kletterten unter anderem die zehn Seillängen lange Firewall (X+/8b+) bei uns in den Berchtesgadener Alpen rotpunkt. Die beste Vorbereitung!
Im Herbst waren wir dann erneut am Start und auch wenn es nach wie vor kein leichtes Spiel wurde, so gelang uns vom 7. bis 9. Oktober die erfolgreiche erste Rotpunktbegehung der Free Zodiac.
Am LIMIT
Text: Thomas Huber
Die Nose am El Capitan: die wohl berühmteste Kletterroute der Welt. 1.000 Meter kompakter Granit – der zentrale Felspfeiler, gezeichnet von Licht und Schatten – trennt den El Cap in eine SW- und SO-Wand. An diesem Felswunder wurde Klettergeschichte geschrieben:
Warren Harding klettert 1958, nach nicht weniger als 41 Tagen harter Arbeit, als erster Mensch durch diese damals schwierigste Felsroute der Welt. Fast zwanzig Jahre dauert es, bis Jim Bridwell, John Long und Billy Westbay die Nose an einem einzigen Tag durchsteigen können – die Geburt des Speed-Kletterns.
Lynn Hill setzt 1994 einen Meilenstein der Klettergeschichte, als sie diese Route Rotpunkt klettert und das Team Yuji Hirayama/Hans Florine schockt im September 2002 die Kletterwelt mit einer Zeit von 2 Stunden 48 Minuten 50 Sekunden. Diese Rekordzeit ist für die gesamte Klettergemeinde unfassbar, unvorstellbar, jenseits jeglicher Realität und dadurch umso faszinierender.
Dabei sind die Regeln des Speedkletterns ganz einfach:
1. | Das Team klettert so schnell als möglich vom Einstieg bis zum Ausstieg. Kletterstil: Alles ist erlaubt, vom technischen Klettern bis zum Freiklettern. Hauptsache schnell. Eine spezielle Präparierung der Route ist nicht zugelassen. |
2. | Der Start ist am Beginn der ersten offiziellen Seillänge, d.h. das letzte Band am oberen Ende des Schrofenvorbaus. Endpunkt und somit Ziel der Speedbegehung ist der erste Baum 20 Meter nach dem letzten Standplatz. |
3. | Der Routenverlauf ist klar durch die klassische Linienführung definiert. |
4. | Die Zeit stoppt jeweils die Seilschaft selbst, Ehrlichkeit ist somit das höchste Gebot. Allerdings gibt es heute am El Capitan keine Geheimnisse mehr und wenn eine Seilschaft sich aufmacht, den Rekord an der Nose zu knacken, so darf sie sich sicher sein, von mehr als hundert Leuten beobachtet und bejubelt zu werden. |
5. | Die Zeitnahme wird gestartet, wenn der Seilerste das Band verlässt. Die Zeit wird gestoppt wenn der Seilzweite den Baum erreicht. |
Klingt alles sehr einfach, aber die aktuelle Rekordzeit von Hirayama/Florine erhebt das Abenteuer Speed Nose zu einem der besonderen Kletterabenteuer unserer Zeit.
Im Zusammenhang mit der Kinoproduktion »Am Limit« nehmen wir im Herbst 2005 die Herausforderung an. Sehr früh erkennen wir, dass wir für dieses Ziel all unsere Erfahrung ausspielen müssen. Durch die radikale Sicherungstaktik suggeriert das Seil oft eine Sicherheit, die in der Realität so nicht vorhanden ist. Ein Fehler hätte oft fatale Folgen.
Bei unserem ersten Versuch im Herbst 2005 stürzt Alexander im leichten Gelände durch einen Griffausbruch 17 Meter in die Tiefe. Er hat Glück, dabei mit nur vergleichsweise kleinen Verletzungen an den Sprunggelenken davon zu kommen, unser Projekt muss aber abgebrochen werden.
Frühjahr 2006 unternehmen wir einen weiteren Versuch. Dieses Mal bin ich es, der während eines Rekordversuchs, der uns in die Nähe von 2:48 Stunden hätte bringen können, stürze. Ein Felsband bremst meinen Flug schmerzhaft: schwere Prellungen beenden vorzeitig unseren großen Traum. Trotz der Fehlschläge wird der Film »Am Limit« ein großer Erfolg. Das Scheitern und der Reiz, große Ziele zu verfolgen, reflektieren das Leben selbst. »Lebe deinen Traum, wenn nicht heute, dann morgen!« wird zum Leitsatz unserer Zukunft.
13. September 2007
Wir sind wieder im Yosemite. Zwei Tage später klettern wir in 10 Stunden durch die Nose, sind müde und enttäuscht. Nach dieser Begehung rückt der Rekord scheinbar wieder in weite Ferne, nur der Glaube an uns, der bleibt. Wir geben nicht auf! Nach einem Tag Erholung ziehen wir uns wieder diese 1.000 Meter rein – same procedure – und wir wiederholen es wieder und wieder…. Nach fünf Durchsteigungen ist gedanklich alles gespeichert, alle taktischen Raffinessen eingeschliffen, mental und körperlich die nötige Kraft vorhanden.
Unsere Team-Taktik
Wir klettern in 4 Blöcken. Ich starte, klettere bis zum Ende des Sickle Ledge, Alexander übernimmt die Seilführung bis zur Boot-Flake, ich übernehme wieder am Kingswing die Rolle des Seilersten bis zum Glowering Spot. Alexander sprintet die letzten Seillängen zum Gipfel.
Sicherungstaktik
Shortfixing und Simultanklettern.
Gear pro Block
Camelots von 0 bis 4, drei kleine Stopper, ein Cam Hook, 14 Expressschlingen und 20 Karabiner.
Dann geht alles viel schneller als erwartet. Schon während des sechsten Durchstiegs klettern Alexander und ich in »lockeren« 3 Stunden 18 Minuten durch die Nose. Wir sind überrascht, fühlen uns sehr fit am Gipfel des El Cap und wollen schon beim nächsten Mal einen »scharfen« Versuch wagen. Aber zunächst 3 Tage Pause.
4. Oktober 2007
7 Uhr morgens, wir starten… sind gut unterwegs… kurzer Zeitcheck am Boot: 1 Stunde 18 Minuten… wird knapp, aber mit Glück schaffen wir es… ich verliere am Great Roof eine Trittleiter… wir passieren mitten in der Changing Corner eine Seillschaft… verlieren wertvolle Zeit… Zeitcheck an der letzten Seillänge: kaum noch Chancen auf den Rekord… wenn, nur sehr knapp… wir geben alles… auf den letzten Metern… die Suunto stoppt bei 2:48,35 Stunden. Noch wissen wir nicht ob wir den Rekord haben.
Erst Stunden später bekommen wir die Bestätigung von Hans Florins Website www.speedclimb.com… seine exakte Zeit ist 2:48,50 Stunden. Wir waren ganze 15 Sekunden schneller. Kaum zu glauben, auf 1.000 Meter entscheiden 15 Sekunden. Wir feiern. Und wir wissen, wir haben einige Zeit auf der Strecke liegen lassen, die wollen wir uns noch holen.
8. Oktober 2007
Zweiter Versuch. Ohne Druck den Rekord schaffen zu müssen, wir haben ihn ja. Dieses mal kein Leiterverlust, aber wieder müssen wir zwei Teams kompliziert überholen, und verlieren wertvolle Zeit… und dennoch, es reicht. Wir sind noch schneller: die Zeit stoppt bei 2:45,45 Stunden.
Es ist geschafft, wir sind wie erlöst... Und für einige Kletterer ist eine neue Vision geboren, diesen Rekord zu knacken. Nichts ist für die Ewigkeit und das ist gut so.
EL CAPITAN
Quelle: Wikipedia
Der El Capitan ist ein etwa 1.000 Meter hoher Monolith im Yosemite-Nationalpark im US-Bundesstaat Kalifornien. Sein Gipfel liegt auf einer Höhe von 2.307 Metern über dem Meeresspiegel, seine bis zu 1.000 Meter hohen Felswände machen ihn zu einem Anziehungspunkt für Freikletterer.
Der Name El Capitan ist eine Übersetzung des Wortes »Tu-tock-ah-nu-lah« aus der Sprache der Ahwahnee ins Spanische. Die Ahwahnee aus der Volksgruppe der Paiute-Indianer als Ureinwohner des Yosemite-Tales benannten den Berg nach »To-tock-ah«, einem ihrer Häuptlinge.
Obwohl der Gipfel des El Capitan auf einem einfachen Wanderweg erreicht werden kann, besteht die Herausforderung für Kletterer darin, eine der steilen Granitwände zu durchsteigen, die von zahlreichen langen und schwierigen Kletterrouten durchzogen werden.
Die bekannteste Route am El Cap, wie er unter Kletterern oft abgekürzt wird, ist wahrscheinlich die Nose an der Südkante, die 1958 von Warren Harding, Wayne Merry und George Whitmore nach insgesamt 47 Klettertagen verteilt über 17 Monate in technischer Kletterei eröffnet wurde. Wegen der natürlichen Linie, der sie folgt, und ihrer Länge und Ausgesetztheit ist sie auch heute noch das Traumziel vieler Kletterer.
Im Laufe der 1960er Jahre wurden zahlreiche Anstrengungen an allen Wänden des El Capitan unternommen, die schließlich zu der Erkenntnis führten, dass jede der Wände mit genügend Hartnäckigkeit und Bohrhaken bezwungen werden konnte. Nach dieser Erkenntnis fingen einige der Kletterer an, die Fortbewegung an Bohrhaken abzulehnen und Routen zu suchen, die frei oder mit möglichst wenig technischer Kletterei durchstiegen werden konnten. Obwohl sich diese Ethik durchsetzte und die Anzahl der Freikletterversuche immer mehr wurden, dauerte es bis 1979, bis die ausgesetzte Westwand eine frei begangene Route aufwies. Diese Begehung gelang Ray Jardine. Die Nose konnte erst 1993 durch Lynn Hill zum ersten Mal frei durchstiegen werden.
Auch heute noch ist der El Capitan immer wieder Schauplatz herausragender Kletterleistungen: Immer noch werden neue und schwierigere Linien erschlossen oder alte, früher nur technisch kletterbare Routen frei geklettert:
Am 17. Juni 2004 konnten die Brüder Alexander und Thomas Huber in der Route Zodiac ihren eigenen Rekord für den schnellsten Durchstieg einer Route am El Capitan auf 1:51:34 Stunden drücken. Üblicherweise benötigen Seilschaften für eine solche Route drei bis vier Tage. Noch bedeutender für das Speedklettern ist aber die Nose: die aktuelle Bestzeit liegt bei 2:23:46 und wurde durch Hans Florine zusammen mit Alex Honnold im Juni 2012 erreicht.
EL CAPITAN
2.307 Meter, Yosemite Valley, Kalifornien, USA
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1. SALATHÉ
1.000 Meter, 38 Seillängen, 5.13b od. X-
ERSTBEGEHUNG
1961, Royal Robbins, Tom Frost und Chuck Pratt
ERSTE ROTPUNKTBEGEHUNG
1995, Alexander Huber und Heinz Zak
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2. EL NIÑO
800 Meter, 30 Seillängen, 5.13b od. X-
ERSTBEGEHUNG
1998, Thomas und Alexander Huber
ERSTE ROTPUNKTBEGEHUNG
1998, Thomas und Alexander Huber
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3. FREE RIDER
1.000 Meter, 38 Seillängen, 5.12d od. IX+
ERSTBEGEHUNG
1995, Alexander Huber
ERSTE ROTPUNKTBEGEHUNG
1998, Thomas und Alexander Huber
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4. GOLDEN GATE
1.000 Meter, 41 Seillängen, 5.13a od. X-
ERSTBEGEHUNG
2000, Alexander Huber
ERSTE ROTPUNKTBEGEHUNG
2000, Thomas und Alexander Huber
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5. EL CORAZÓN
1.000 Meter, 35 Seillängen, 5.13b od. X-
ERSTBEGEHUNG
2001, Alexander Huber und Max Reichel
ERSTE ROTPUNKTBEGEHUNG
2000, Alexander Huber
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6. ZODIAC
600 Meter, 21 Seillängen, 5.13d od. X+
ERSTBEGEHUNG
1972, Charlie Porter
ERSTE ROTPUNKTBEGEHUNG
2003, Alexander Huber und Max Reichel
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7. NOSE
1.000 Meter, 5.9/A1 od. 5.13d od. 10+
ERSTBEGEHUNG
1958, technische Kletterei
Warren Harding, Wayne Merry, George Whitmore
und Rich Calderwood
ERSTE ROTPUNKTBEGEHUNG
1993, Lynn Hill
AM LIMIT
BLU RAY und DVD (2007), Lauflänge: 96 Minuten
Mehr Infos im Online-Shop
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YOSEMITE
Bildband, 176 SeitenMehr Infos im Online-Shop
CORAZÓN
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RIDER
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GATE
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